Gab es zwischen P. Diddys Anwälten etwa einen Machtkampf?
Sean "P. Diddy" Combs (55) muss sich kurz vor seinem Prozess im Mai mit einer unerwarteten Wendung innerhalb seines Verteidigungsteams auseinandersetzen. Sein Anwalt Anthony Ricco hat sich aus dem Fall zurückgezogen. Der Jurist begründete erst gestern vor Gericht, dass er seinen Mandanten nicht länger "effektiv" verteidigen könne. Hintergrund soll ein Streit mit dem Team um den Lead-Anwalt Marc Agnifilo sein, der seit Monaten über die richtige Verteidigungsstrategie schwelte. Wie TMZ berichtet, ging es vor allem um die Handhabung der Anklagepunkte im Zusammenhang mit Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs und Menschenhandels.
Insbesondere die Frage, wie der Vorwurf des sogenannten Mann-Acts – der Transport von Personen zum Zweck der Prostitution – behandelt werden sollte, spaltete das Team. Während Lead-Anwalt Marc den Standpunkt vertrat, dass alle Vorfälle einvernehmliche Beziehungen betrafen, fühlte sich Anthony laut dem Magazin in seiner Kommunikation mit dem Musikmogul blockiert. Laut Insidern soll Anthony außerdem bezweifelt haben, dass ein Prozessbeginn im Mai realistisch sei, und plädierte dafür, mehr Zeit zu beantragen – eine Ansicht, die von seinen Kollegen abgelehnt wurde. Als die Meinungsverschiedenheiten eskalierten, traf er letztendlich die Entscheidung, das Team zu verlassen.
Seit Herbst des vergangenen Jahres sitzt P. Diddy in Untersuchungshaft. Seither laufen über 100 zivilrechtliche und strafrechtliche Klagen gegen den Musikproduzenten. Die Vorwürfe gegen den Unternehmer reichen von sexueller Nötigung über Vergewaltigung bis hin zu Sexhandel. Er selbst bestreitet die Anschuldigungen bislang. Auch seine Anwälte wehren sich immer wieder öffentlich gegen die neuen Klagen und bezeichnen einige sogar als PR-Stunts.