P. Diddys Verteidiger fechten Durchsuchungsbeschlüsse an
P. Diddy (55) und sein Anwaltsteam gehen juristisch in die Offensive. Am Sonntag reichte die Verteidigung des Rappers Anträge ein, mit denen sie die Rechtmäßigkeit einiger Durchsuchungsbeschlüsse infrage stellt. Die Beschlüsse hatten es den Bundesbehörden ermöglicht, das Anwesen des Musikproduzenten in New York, Miami und Los Angeles zu inspizieren. Die Anwälte werfen den Ermittlern in Gerichtsdokumenten, die TMZ vorliegen, vor, "falsche Aussagen" gemacht und "ein grob verzerrtes Bild der Tatsachen" präsentiert zu haben, um die Durchsuchungsbeschlüsse zu erwirken.
Im Rahmen der Razzien hatten die Bundesbehörden im vergangenen Jahr unter anderem Festplatten, Überwachungsausrüstung und mehr als 1.000 Flaschen Babyöl sichergestellt. Diese sollen bei Diddys sogenannten "Freak-offs" zum Einsatz gekommen sein. Mit diesem Begriff definieren die Ermittler in den Gerichtsdokumenten tagelange sexuelle Aktivität zwischen dem US-Amerikaner, einer Frau und männlichen kommerziellen Sexarbeitern, von denen einige über Staatsgrenzen hinweg verschleppt wurden. Die Verteidiger des Unternehmers behaupten allerdings, dass mindestens ein mutmaßliches Opfer freiwillig mitgemacht habe.
Auch hinter den Kulissen des Prozesses geht es in diesen Tagen dramatisch zu. Anthony Ricco, ein Anwalt des 55-Jährigen, legte in der vergangenen Woche sein Mandat nieder. In einer Stellungnahme, die The Sun vorlag, erklärte er: "Obwohl ich Sean Combs auf dem vom Gericht erwarteten hohen Niveau rechtlich vertreten habe, kann ich unter keinen Umständen weiter als Anwalt für Sean Combs tätig sein." Grund dafür soll ein interner Streit um die Handhabung der Anklagepunkte im Zusammenhang mit Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs und Menschenhandels sein.