Neues Argument soll P. Diddy im Strafprozess bestärken
Am Freitagmittag, dem 25. April, fand in Manhattan eine Anhörung im Strafverfahren gegen P. Diddy (55) statt, bei der seine Verteidigung eine ungewöhnliche Strategie verfolgte: Diddy habe einen sogenannten Swinger-Lebensstil geführt und könne deshalb kein Vergewaltiger sein, argumentierten seine Anwälte vor Gericht. Das Gericht gab dem Antrag statt, dass dieser Lebensstil im Prozess thematisiert werden darf, untersagte jedoch, andere prominente Persönlichkeiten als Referenzen heranzuziehen. Die schweren Vorwürfe gegen Diddy – von Misshandlung über Zwang zur Prostitution bis hin zu Sexhandel – weisen auf ein langjähriges, mutmaßlich kriminelles Netzwerk rund um den 55-Jährigen hin. Der Prozess in New York beginnt bereits am 5. Mai und dürfte sich über acht bis zehn Wochen erstrecken.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll Diddy, Gründer von Bad Boy Records, mit Gewalt, Bedrohung und Manipulation über Jahrzehnte hinweg Frauen misshandelt und zur Prostitution gezwungen haben. Auch werden sogenannte "Freak-Offs", also drogengetriebene Sex-Marathons, vorgeworfen, bei denen er seine Opfer zu tagelangen sexuellen Handlungen gezwungen haben soll. Insgesamt lauten die Anklagepunkte auf Erpressung und Sexhandel – im Falle einer Verurteilung droht Diddy eine lebenslange Haftstrafe. Der Musiker selbst bestreitet sämtliche Vorwürfe und plädiert auf nicht schuldig. Die Bundesstaatsanwaltschaft kündigte bereits an, dass Zeugen im Prozess erschütternde Aussagen über jahrelange Übergriffe machen werden.
Abseits seiner juristischen Auseinandersetzungen sorgte Sean Combs, so der Rapper mit gebürtigem Namen, immer wieder für Schlagzeilen – nicht nur als Musiker und Produzent, sondern auch durch seinen luxuriösen Lebensstil und sein ausschweifendes Privatleben. Sean ist Vater von sieben Kindern und pflegte früher enge Freundschaften mit Stars der Hip-Hop-Szene, darunter Notorious B.I.G. (✝24) sowie zahlreiche Hollywood-Größen. Auch seine Partys in den Hamptons oder auf luxuriösen Yachten wurden in der Vergangenheit regelmäßig ausführlich in Lifestyle-Magazinen porträtiert. Trotz seiner Erfolge im Musikgeschäft und seiner Vorliebe für das Rampenlicht gab sich P. Diddy in privaten Interviews häufig als Familienmensch, dem besonders seine Kinder am Herzen liegen – eine Seite, die in den aktuellen Schlagzeilen kaum eine Rolle spielt.