Nach Krankenhaus: Papst Franziskus I. zeigt sich im Vatikan
Nach einer schweren Lungenentzündung und einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt hat sich Papst Franziskus I. (88), das Oberhaupt der katholischen Kirche, überraschend der Öffentlichkeit gezeigt. Am Sonntag ließ er sich in einem Rollstuhl und mit Sauerstoffkanüle auf den Petersplatz fahren, wo er mehrere tausend Gläubige begrüßte, die vor Ort einer Messe für Kranke beiwohnten. Trotz sichtlicher Schwäche winkte der Papst mit erhobenen Händen, sprach einige Worte und erteilte gemeinsam mit Erzbischof Rino Fisichella den Segen. Sein Auftreten wurde von großem Applaus begleitet.
Es war sein erster längerer öffentlicher Auftritt seit seiner Entlassung aus der Klinik vor zwei Wochen. Der genesende Franziskus sprach in seiner Predigt von der Krankheit als "Schule", die lehre, sowohl zu lieben als auch Liebe anzunehmen. Besonders mitfühlend äußerte er sich über die Herausforderungen von Kranken, aber auch von Ärzten und Pflegekräften, die oft unter Gewalt leiden. Gleichzeitig rief er zu Gebeten für den Frieden in Krisengebieten wie der Ukraine, dem Nahen Osten und Afrika auf. Während die Predigt von Erzbischof Fisichella verlesen wurde, hob Franziskus mit seinen kurzen persönlichen Worten die Herzen der Gläubigen.
Papst Franziskus hat in seiner Amtszeit, die 2013 begann, mehrfach gesundheitliche Rückschläge erlebt, darunter Probleme mit dem Knie, die ihn an den Rollstuhl fesselten. Doch diese Herausforderungen scheinen seinen Willen zum Kontakt mit den Gläubigen nicht zu bremsen. In der Vergangenheit zeigte sich Franziskus immer wieder als volksnah und bodenständig, was ihm weltweit Sympathien eingebracht hat. Trotz seiner derzeitigen gesundheitlichen Einschränkungen bleibt er seiner Linie treu. Schon vor seiner Entlassung aus der Klinik Anfang März hatte er auf einem Krankenhausbalkon Gläubige mit einem Lächeln und Dankesworten begrüßt.