Darum boykottierte Italien 14 Jahre lang den ESC!
Es war eine kleine Sensation: Die italienische Jazz-Combo um Raphael Gualazzi belegte mit dem ungewöhnlichen Song „Mandness of Love“ beim gestrigen Eurovision Song Contest, mit satten 189 Punkten, den 2. Platz hinter Aserbaidschan. Dabei kannte der Sänger bis vor Kurzem den ESC gar nicht, da man diesen in Italien seit 14 Jahren boykottiert. Aber warum nur?
Gestern Abend war es immer wieder rauszuhören: Italien ist seit jahrelanger ESC-Abstinenz endlich wieder dabei. Doch warum das Land so lange nicht angetreten ist, wurde nicht erklärt. Wir haben einmal für euch nachgeforscht. Die Italiener nahmen in den ersten Jahren des Musik-Wettbewerbs regelmäßig teil (1956-1980) und konnten auch einige Erfolge für sich verbuchen. Doch von da an wurde ihre Teilnahme immer unregelmäßiger, obwohl sie 1990 sogar gewonnen hatten. Seit 1998 traten sie dann gar nicht mehr an.
Gründe hierfür waren interne Querelen mit dem Wettbewerb und dessen Regeln in der Punktevergabe sowie mangelndes Interesse und schlechte Einschaltquoten im eigenen Land. Angeblich boykottierte man die Show auch, nachdem sie vom klassischen Grand Prix zum spaßigen Eurovision geworden ist. Ebenfalls war Italien nicht einverstanden mit der Art und Weise der Punktevergabe und dem Zusammenhalt unter benachbarten Ländern, die scheinbar weniger auf die Qualität der Beiträge, sondern mehr auf geographische Lage bedacht waren.
Dieses Jahr hat sich die flotte Swing-Band jedoch aufgerafft, ist angetreten und konnte gleich noch einen sehr guten 2. Platz einfahren! Welcome back Italy!