Miese Quoten für den "Deutschen Fernsehpreis"
Zu lang, zu langweilig oder einfach zu uninteressant? Die deutschen Zuschauer wollten gestern einfach nicht den Deutschen Fernsehpreis auf RTL sehen. Ganze 195 Minuten dauerte die Verleihung, welche von der hübschen Kölnerin Nazan Eckes (35) und Marco Schreyl (37) moderiert wurde. Wie es schien, rief die Preisverleihung eher zum Umschalten als zum Dranbleiben ein.
Insgesamt konnte der Deutsche Fernsehpreis nur 2,41 Millionen Zuschauer an den Bildschirm locken. Das ist ein Marktanteil von nur 9,8 Prozent. Schlechter war bis jetzt nur die Verleihung im Jahr 2009, welche noch auf Sat.1 übertragen wurde. Damals interessierte es gerade mal 1,34 Millionen Zuschauer, wer die Trophäen mit nach Hause nimmt. Bei der Zielgruppe der 14 bis 49-Jährigen sah es sogar noch schlechter aus. Nur 1,12 Millionen Menschen, das sind 9,5 Prozent, hielten bis zum Schluss durch. Selbst die nachfolgende Sendung „Exklusiv Spezial – Die Nacht der Stars“ erzielte katastrophale 7,8 Prozent.
Sieger des Tages war der deutsche Fernsehfilm „Isenhart - Die Jagd nach dem Seelenfänger“ auf ProSieben. Den Film mit Bert Tischendorf (32) und Emilia Schüle (18) in den Hauptrollen wollten insgesamt unglaubliche 3,95 Millionen Zuschauer sehen. Das sind dann 12,8 Prozent beim Gesamtpublikum. Doch auch in der Zielgruppe der 14 bis 49-Jährigen siegte der packende Fernsehfilm und erzielte eine Quote von 19,7 Prozent, was an die 2,59 Millionen Zuschauer bedeutet. Selbst Sat.1 konnte seinen Konkurrenten RTL schlagen, obwohl diese „nur“ mit einer Serie ins Quoten-Rennen gingen. „The Mentalist“ schaffte es bei dem jungen Publikum auf 1,49 Millionen Zuschauer. Ganze 10,5 Prozent wollten die Polizei-Dramaserie um „Patrick Jane“ und „Teresa Lisbon“ sehen.
Doch woran könnte es liegen, dass der Deutsche Fernsehpreis, welcher der Oscar- und „Emmy“-Verleihung ähneln soll, beim Publikum einfach nicht ankommt? Sind es die Stars, die Aufmachung des Events oder der Preis selbst, der die Zuschauer nicht interessiert? Wir werden sehen, was das nächste Jahr bringt und vielleicht gibt es nach dem Tief dann wieder ein Quotenhoch.