Steuerhinterziehung: 1. Prozesstag für Uli Hoeneß
Seit heute Morgen um 9:30 Uhr steht Uli Hoeneß (62) im Saal 134 des Münchener Justiz Palastes Rede und Antwort zu dem Verfahren wegen Steuerhinterziehung, das gegen ihn läuft. Der Präsident von Bayern München soll über 3,5 Millionen Euro am deutschen Fiskus vorbei geschleust haben. Durch eine Selbstanklage versuchte er um ein großes Gerichtsverfahren herumzukommen, doch das gelang ihm nicht - die Anklage hält seine Selbstanzeige für unwirksam.
Wie der Prozess, der voraussichtlich bis Donnerstag läuft, für Hoeneß ausgehen wird, ist noch nicht abzusehen, sogar eine Gefängnisstrafe ist möglich. Heute Vormittag wurde die Verhandlung mit der Verlesung der Anklage eröffnet, heute Nachmittag sollen die ersten Zeugen angehört werden. Zwei Minuten vor dem offiziellen Start betritt auch Hoeneß den Gerichtssaal, wie Focus schreibt, der Pressemeute wollte er sich wohl nicht länger als nötig aussetzen. Doch noch sieht man ihm die Anspannung nicht an: Mit einem Lächeln kommt er in den Saal, Beobachter beschreiben seinen Auftritt als recht gelassen. Während er der dem Bericht der Staatsanwaltschaft zuhört, trommelt er sogar mit den Fingern auf der Tischplatte.
Bereits durch seine Selbstanzeige machte Hoeneß deutlich, dass er zu seinem Vergehen steht. Im bisherigen Verlauf zeigt sich aber auch, dass sich die Summe, um die es eigentlich geht, tatsächlich auch noch vergrößern könnte, da die Staatsanwaltschaft auf weitere Ungereimtheiten stieß. Seit einer kleinen Pause gibt Hoeneß sich aber äußerst reumütig: "Ich will ohne Wenn und Aber reinen Tisch machen. Ich bereue mein früheres Verhalten zutiefst." Er gibt zu, dass er den Überblick über sein "Zocker-Konto" verlor.