Im Altenheim: Berlusconi tritt seinen Dienst an
Nachdem Silvio Berlusconi (77) aufgrund diverser Vergehen zunächst zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt wurde, durfte das ehemalige italienische Staatsoberhaupt doch noch mal aufatmen. Statt in den Knast zu wandern, muss er jetzt als Strafe für seine Taten Sozialdienst in einem Altenheim leisten und den ist er jetzt auch angetreten.
Am vergangenen Freitag hatte der ehemalige Ministerpräsident seinen ersten Tag im katholischen Institut Sacra Famiglia in Cesano Boscone in der Nähe von Mailand. Wie diverse italienische Medien berichteten, trudelte der 77-Jährige pünktlich um kurz vor zehn Uhr ein und verschwand im Gebäude ohne einen Ton von sich zu geben. Wie der Leiter des Altenheims, Paolo Pigni, verriet, soll Berlusconi den Menschen dort beim Morgenprogramm helfen, bei dem es um motorische Übungen, Lesen, Schreiben und Spiele geht.
Berlusconi selbst war von der Idee übrigens alles andere als angetan und findet seine Strafe lächerlich. Allerdings bezog er das nicht auf sich, sondern auf sein Land. Tatsächlich wollten viele italienische Arbeiter ihren ehemaligen Staatschef im Gefängnis sehen, stattdessen muss er jetzt etwa zweieinhalb Monate lang pro Woche vier Stunden im Heim helfen. Es bleibt spannend, wie groß der Lerneffekt dabei am Ende wirklich ist.