"Nie mehr verstecken": Schweizer Basketballprofi outet sich
Sich als aktiver Profisportler öffentlich zur eigenen Homosexualität bekennen: nach wie vor ein gewaltiges Tabu. Bei allem gesellschaftlichen Fortschritt der vergangenen Jahre scheint der Sport eine absurde Parallelwelt zu bilden, in der alle hetero sind. Der Schweizer Profi-Basketballer Marco Lehmann (27) möchte diese Barriere durchbrechen und mit gutem Beispiel für kommende Generationen vorangehen. Deshalb hat er sich jetzt, zu einem relativ frühen Zeitpunkt seiner Karriere geoutet.
In einem Videobeitrag für die Basketball-Weltorganisation FIBA sprach der 27-Jährige offen über seine Motivation: "Ich mache das für die zukünftigen Generationen, damit sie ein freies, sportliches Leben führen können, ohne sich verstecken zu müssen." Viele junge Menschen würden mit Mannschaftssportarten aufhören, wenn sie ihre Homosexualität entdecken, führte er die Gründe für seinen Schritt weiter aus. "Mein Name ist Marco Lehmann, ich spiele Basketball und bin schwul. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt: Ich versuche eine World Tour zu gewinnen und die Schweiz 2024 zu Olympia zu bringen", betonte er cool – als ob dieser Schritt lediglich eine Randnotiz darstellt.
Während viele Sportler, wie zum Beispiel Thomas Hitzlsperger (38), sich erst nach dem Ende ihrer Karriere outen, wirkt Marcos Schritt jedoch umso mutiger: "Ich möchte nicht warten, bis ich mich zur Ruhe setze, um ein freies Leben zu führen", sagte er. Im Basketball ist er damit nicht allein. NBA-Star Jason Collins (42) war der erste aktive Profisportler in einer der vier großen US-Ligen, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte.
