Wie Gottheit: Stamm im Pazifik huldigt Prinz Philip (†99)
Die Nachricht von Prinz Philips (✝99) Ableben erschütterte am Freitag die ganze Welt. Die Anteilnahme der Royal-Fans ist groß, viele Menschen trauern mit der königlichen Familie. Neben den Blaublütern selbst dürfte diese Todesmeldung jedoch auch einen kleinen Stamm auf der Insel Tanna im Südwestpazifik zutiefst getroffen haben. Die sogenannte Prinz-Philip-Bewegung sah den verstorbenen Herzog als Wiedergeburt eines berühmten Kriegers an, der nach langem Erwarten auf die Insel zurückgekommen war.
Prinz Philip erfuhr 1978 von dem Kult um seine Person. Er und die Queen hatten den Inselstaat einige Jahre zuvor besucht, was den Glauben des Stammes noch verstärkt hatte. Daraufhin schickte der Herzog von Edinburgh sogar ein handsigniertes Porträt von sich auf die Insel, das die Stammesmitglieder seither anbeten. Wie die Ureinwohner den tragischen Verlust ihrer Gottheit nun verkraften – darüber kann nur spekuliert werden. "Ich gehe davon aus, dass es rituelles Klagen geben wird und einige besondere Tänze", vermutete beispielsweise der Anthropologe Kirk Huffman gegenüber BBC.
Die Prinz-Philip-Bewegung hatte ihre Anfänge in den 1950er-Jahren bei den Ureinwohnern auf Tanna. Die Gemeinschaft der Yaohnanen, Bewohnern eines Dörfchens des Inselstaates Vanuatu, glaubt, dass Prinz Philip als Krieger und Sohn eines Geistes auf die Insel zurückkehrte, nachdem er eine mächtige Frau geheiratet hatte. Diese Frau soll Queen Elizabeth II. sein.