Trotz Warnung der Anwälte: Harvey Weinstein will aussagen
Harvey Weinstein (72) plant, im kommenden Prozess freiwillig in den Zeugenstand zu treten – entgegen dem Rat seiner Anwälte. Dies teilte sein Verteidiger Arthur Aidala im Interview mit Bild mit. "Normalerweise raten Anwälte immer davon ab", erklärte Arthur, doch Harvey wolle seine Sicht der Dinge schildern. Der frühere Hollywood-Mogul, der einst zu den mächtigsten Männern der Filmindustrie zählte, verbrachte die vergangenen fünf Jahre im Gefängnis, nachdem er wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen worden war. Das ursprüngliche Urteil wurde jedoch am 25. April 2024 aufgrund eines Verfahrensfehlers aufgehoben, und nun steht ein neuer Prozess bevor.
Harveys Gesundheitszustand bleibt dabei ein wichtiges Thema. Laut seinem Anwalt leidet der 72-Jährige unter zahlreichen Beschwerden, darunter eine Krebserkrankung, die ihn schwächt. "Er ist gebrechlich, auf einen Gehstock angewiesen und muss regelmäßig ins Krankenhaus. Es geht ihm wirklich nicht gut", offenbarte Arthur. Zudem scheint Harvey jüngst sogar einen Zahn verloren zu haben, wie bei einer Anhörung im März festgestellt wurde. Trotz seiner angeschlagenen Verfassung wird er vor Gericht erscheinen und vielleicht auch die schwierigen Bedingungen auf Rikers Island, wo er unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen in einer Einzelzelle lebt, zum Thema machen.
Die Haft hat Harvey stark verändert, jedoch hat er zu seinen Kindern India und Dashiell nach wie vor regelmäßigen Kontakt und telefoniert wöchentlich mit ihnen, wie sein Anwalt berichtete. Auch zu seiner Ex-Frau Georgina Chapman (48), mit der er 2017 nach den massiven Vorwürfen sexuellen Missbrauchs die Ehe beendete, besteht noch ein Austausch. Georgina, die mittlerweile in einer Beziehung mit Schauspieler Adrien Brody (51) ist, kümmert sich hingebungsvoll um die gemeinsamen Kinder. Harvey zeigte sich Berichten zufolge mit Blick auf seine Familie trotz der belastenden Umstände dankbar. "Sie bedeutet alles für ihn", verriet ein Vertrauter.