Julia Stiles über unangenehme Drehs mit Harvey Weinstein
Julia Stiles (43) hat über ihre Erfahrungen während der Dreharbeiten zu der Teen-Komödie "Down to You" von 2000 gesprochen. In dem Podcast "Films To Be Buried With" erzählte sie, dass die Reshoots vom damaligen Filmproduzenten Harvey Weinstein (73) beeinflusst wurden und bei ihr ein unangenehmes Gefühl hinterließen. Julia erklärte, der mittlerweile verurteilte Sexualstraftäter habe damals versucht, den Film durch unnötige Szenen zu verändern, um von ihrem Erfolg in früheren Projekten wie "10 Dinge, die ich an dir hasse" und "Save the Last Dance" zu profitieren. Besonders eine Szene, in der sie auf einem Billardtisch tanzen sollte, beschrieb die Schauspielerin als "dumm". Zwar würde sie "einen ganzen Film tanzend machen", aber es habe einfach keinen Sinn für die Handlung des Films oder ihre Figur Imogen gemacht.
Die Dreharbeiten zu "Down to You", in dem sie neben Freddie Prinze Jr. die Hauptrolle spielte, begannen vielversprechend. Der Regisseur Kris Isacsson, ein Neuling in der Branche, hatte laut Julia ein gelungenes Drehbuch geschrieben. Doch der heute in Ungnade gefallene Filmmogul, der als Produzent an Bord war, habe der Produktion geschadet, indem er auf zusätzliche Szenen bestand, die weder zur Geschichte noch zur Entwicklung ihrer Figur beitrugen. "Das Drehbuch war sehr gut. Und dann fiel es Harvey Weinstein in die Hände und er beschloss, aus diesem Trend Kapital zu schlagen", kritisierte die dreifache Mutter und betonte, dass sie zwar gerne tanze, aber dass diese Szene "nicht einmal kreativ" gewesen sei. Dadurch habe sie sich "schmierig" gefühlt. "Das war so billig", gestand Julia. Der Film, der die erste große Zusammenarbeit der beiden Hauptdarsteller war, erhielt letztlich schlechte Kritiken und gilt als einer der schwächeren Rom-Coms jener Zeit.
Julia wurde Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre durch Rollen in populären Teen-Filmen bekannt. Während sich Freddie später vornehmlich auf das Familienleben konzentrierte, blieb Julia im Geschäft und überzeugte in anspruchsvolleren Projekten wie der "Bourne"-Reihe. Die Schauspielerin hat sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch über die Filmindustrie und den Einfluss mächtiger Produzenten wie Harvey Weinstein geäußert. Im März 2020 wurde er in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu einer Haftstrafe von 23 Jahren verurteilt. Zwar hob das Berufungsgericht dieses Urteil vergangenes Jahr wegen Verfahrensfehlern auf, aber die Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn werden vor Gericht neu verhandelt. Derweil sitzt der ehemalige Hollywood-Produzent im Gefängnis in New York. Seine Karriere und sein Einfluss in Hollywood sind Vergangenheit.