Kann Uli Hoeneß dem Knast noch entkommen?
Was wäre der FC Bayern München ohne ihn? Uli Hoeneß (61) hat den Verein über viele Jahrzehnte geprägt, zunächst als Spieler, dann als Manager und zuletzt als Präsident und ihn so an die Spitze Europas gebracht. Doch nachdem Hoeneß zu Beginn des Jahres Selbstanzeige stellte und zugab, ein Schwarzgeld-Konto in der Schweiz gehabt zu haben, droht sein Legenden-Status nun zu bröckeln. Wie Der Spiegel berichtet, will die Staatsanwaltschaft München im August Anklage gegen den Bayern-Boss erheben.
Während zunächst vermutet wurde, dass Uli Hoeneß sogar eine Gefängnisstrafe drohen könnte, glaubt man jetzt daran, dass ihn ein wesentlich milderes Urteil erwartet. Demnach soll die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung anstreben und der Manager müsse lediglich eine Strafe zahlen. Der Knast würde ihm erspart bleiben. Grund dafür ist, dass ein Großteil der 3,2 Millionen Steuerschulden bereits vor über fünf Jahren hinterzogen worden sein soll und somit verjährt wäre.
Damit wären nur noch rund 900.000 Euro für die Anklage relevant. Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts können Steuerhinterziehungen in Höhe von unter einer Million Euro auch zur Bewährung ausgelegt werden. Viele Bürger können das Vorgehen der Justiz allerdings nicht ganz nachvollziehen und beklagen, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Einflussreiche Menschen würden scheinbar bevorzugt und könnten sich aus dem Gefängnis freikaufen.
