Trotz Prozess: Hoeneß jubelte beim Bayern-Spiel
Im Prozess von Uli Hoeneß (62) überschlugen sich die Neuigkeiten darüber, um wie viel Geld der FC Bayern-Präsident das Finanzamt betrogen hat. Ging es beim Prozessbeginn noch um 3,5 Millionen Euro, stieg die Summe am Ende des ersten Tages schon auf 18,5 Millionen, um dann gestern Nachmittag bei über 26 Millionen Euro zu landen. Das alles hielt Hoeneß aber nicht davon ab, seinem Verein am Abend im Champions League-Spiel zuzujubeln.
Trotz der neuen Fakten, die gestern im Gericht offengelegt wurden, scheint Hoeneß seine gute Laune noch nicht vergangen zu sein. Trotz des Riesendebakels am Nachmittag im Münchener Gericht entschied sich der Bayern-Präsident dafür, seinem Verein beim Spiel gegen den FC Arsenal beizustehen - immerhin ging es um den Einzug ins Viertelfinale. Konzentriert verfolgte er das Ganze, jubelte sogar - von Anspannung wegen seines Verfahrens war ihm nichts anzusehen. Dass seine Bayern, nachdem sie im Hinspiel bereits 2:0 gesiegt hatten, nun mit einem Unentschieden in die nächste Runde kommen, freute ihn sichtlich.
Für seine Nachbarn auf der Tribüne war Hoeneß' Prozess kein Thema - für sie ist der Präsident das Bild vom Verein schlechthin, er gehört einfach dazu. Die Fans hingegen seien sich da nicht ganz so sicher gewesen. Viele scheinen enttäuscht von ihrem Idol. Die offene Unterstützung, die Hoeneß sonst so oft im Stadion erlebte, blieb aus. Heute soll neben der Anhörung von weiteren zwei Zeugen auch geklärt werden, ob morgen noch mit einem Urteil gerechnet werden kann.