Missbrauchsfall: Weinsteins Richter will nicht zurücktreten
Der Prozess gegen Harvey Weinstein (67) geht weiter wie geplant. Der ehemalige Filmproduzent steht seit dem 6. Januar in New York vor Gericht. Ihm werden mehrfache sexuelle Belästigung und Missbrauch vorgeworfen. Den Vorsitz hat dabei Richter James Burke inne. Weinsteins Anwälte hatten jedoch vor wenigen Tagen gefordert, dass Burke freiwillig von diesem Fall zurücktritt. Jetzt erklärte der Richter aber, dass er die Verhandlungen im Weinstein-Prozess weiterhin leiten werde.
Wie Fox News berichtet, hatten die Anwälte des ehemaligen Filmmoguls den Richter am Mittwoch in einem Brief aufgefordert, seinen Vorsitz abzugeben. Der Grund dafür waren Kommentare, die der Jurist an einem vorherigen Prozesstag gemacht hatte. Demnach habe Weinstein unerlaubterweise Textnachrichten im Gerichtssaal verschickt und Burke habe ihm daraufhin mit einer Gefängnisstrafe gedroht. Für das Anwaltsteam des 67-Jährigen seien die Kommentare des Richters "aufhetzerisch" und für ihren Mandanten "schädlich" gewesen. Burke sieht das allerdings ganz anders. Er erklärte am Donnerstag, dass es sein gutes Recht sei, einen Angeklagten, der sich nicht an die Regeln hält, in seinem Gerichtssaal zurechtzuweisen und weigerte sich, zurückzutreten.
Die Anwälte hatten Burke außerdem vorgeworfen, nicht für einen fairen Prozess gesorgt zu haben. Am Montag wurde Weinstein auch noch in einem anderen Staat wegen Missbrauchs angeklagt. Seinem Juristenteam zufolge hätte der Prozess in New York daraufhin verschoben werden müssen, um sicherzustellen, dass die Jury nicht voreingenommen ist. Aber auch diesen Vorwurf schmetterte der Richter ab: "Jetzt ist die Zeit. Alle Seiten sind bereit", erklärte er.