"Riss verpasst": Rapper Haftbefehl über Suizid seines Vaters
Haftbefehl (35) spricht über eine schwere Zeit in seinem Leben. Seit 2010 das erste Soloalbum des Rappers erschien, ist der zweifache Vater auf der absoluten Überholspur. Kaum ein anderer Musiker in der deutschen Rapszene ist so erfolgreich wie Aykut Anhan – so Haftbefehl mit bürgerlichem Namen. In seiner Musik verarbeitet der Offenbacher sein Leben voller Drogen, Kriminalität und Heimatliebe. Nun verriet Hafti, wie der Suizid seines Vaters ihn als Heranwachsender mitgenommen hat.
"Ich glaube, das hat mir in meiner Jugend so einen kleinen Riss verpasst, auch psychisch", offenbarte er in einem ARD-Interview. Als sich sein Papa das Leben nahm, war er gerade einmal 14-Jahre alt – Haftbefehl sieht darin den Grund für seinen späteren Drogenkonsum. Er habe ihn zuvor schon oft dabei erwischt, wie er sich selbst das Leben nehmen wollte. "Ich habe meinem Vater lange nachgetrauert – aber man muss das Beste daraus machen. Ich muss für meine Kinder da sein", betonte er weiter.
Sein neues Album "Das schwarze Album" erscheint Ende April – und nicht nur der Name der Platte wirkt finster, auch Haftis Texte sind düster. Im Gespräch machte er deutlich, dass auch er heute noch ab und zu mit dunklen Momenten im Leben konfrontiert wird. "Manchmal gibt es auch Tage, an denen ich Depressionen habe, das ist ganz normal. Aber man sollte offen drüber reden", stellte er klar. Dennoch gebe es unterschiedliche Arten von der seelischen Krankheit. Er habe sehr "starke Depressionen" bei anderen Menschen erlebt, er selbst sei glücklicherweise nie an diesem Punkt gewesen.