Harvey Weinstein soll Frauen systematisch vergewaltigt haben
Harvey Weinstein (70) soll seine Macht gezielt ausgenutzt haben. Der ehemalige Filmproduzent wurde bereits zu einer Haftstrafe von 23 Jahren verurteilt, die er derzeit verbüßt. Jetzt muss er sich in Los Angeles dem nächsten Verfahren stellen. Weitere fünf Frauen werfen dem Filmmogul sexuelle Gewalt vor. Am Montag wurden die Eröffnungsplädoyers gehalten. Darin hieß es, dass Harvey ganz gezielt junge Frauen in der Filmbranche sexuell ausgebeutet habe.
Der Anklagevertreter Paul Thompson machte in seinem Eröffnungsplädoyer Deadline zufolge den Geschworenen deutlich, dass Harvey die Macht über seine Opfer bewusst ausgenutzt habe. Zu dem Entschluss sei er gekommen, weil sich die Geschichten der Frauen über Harvey sehr ähneln würden. Der Sexualstraftäter habe vor allem junge Frauen missbraucht, die am Anfang ihrer Karriere standen – zu einer Zeit, als der Filmproduzent in der Branche großen Einfluss besaß. Er soll den Frauen Namen von Prominenten genannt haben, die groß rauskamen, nachdem sie sich auf ihn eingelassen hätten.
"Jede dieser Frauen meldete sich unabhängig voneinander, und keine von ihnen kannte die andere", stellte der Anklagevertreter klar. Die betroffenen Frauen hätten Harvey klargemacht, dass sie an keiner sexuellen Beziehung mit ihm interessiert seien. Sie standen mit "ihrem zitternden Körper, ihrem Weinen, ihrem Zurückweichen vor ihm, ihrem Nein", hieß es. Das habe der "Pulp Fiction"-Produzent jedoch völlig ignoriert. Harveys Anwalt Mark Werksman hielt dagegen, dass Sex "eine Währung" in Hollywood sei. "Es war dabei immer einvernehmlich", meinte der Jurist.