MeToo-Prozess: Hauptzeugin will ungern noch mal aussagen
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MeToo-Prozess: Hauptzeugin will ungern noch mal aussagen

- Kelly Lötzsch
Lesezeit 2min
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Vor wenigen Tagen wurde das Urteil im Prozess gegen Harvey Weinstein (72) wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung aufgehoben, da es zu einem Verfahrensfehler gekommen war. Der Fall könnte nun erneut vor dem New Yorker Gericht landen. Die Hauptzeugin Miriam Haley steht dem mit gemischten Gefühlen gegenüber: Sie möchte eigentlich nur ungern noch einmal ihre Aussagen tätigen. "Besonders nach so vielen Jahren war es retraumatisierend und zermürbend und anstrengend... Ich möchte das definitiv nicht noch einmal durchmachen", gibt sie laut Variety in einer Pressekonferenz bekannt. Dennoch weiß sie, dass sie das für die Allgemeinheit tun müsste: "Aber damit es vorangeht und weil es das Richtige ist, da es nun einmal passiert ist, würde ich es in Betracht ziehen."

Nicht nur Miriam sieht sich verpflichtet, alles daranzusetzen, dass der Fall neu verhandelt wird. Auch die Staatsanwaltschaft strebt einen alsbaldigen Prozess an. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um diesen Fall erneut zu verhandeln und standhaft in unserem Einsatz für Überlebende sexueller Übergriffe zu bleiben", betonte Emily Tutte aus dem Büro der Staatsanwaltschaft vor wenigen Tagen gegenüber CNN.

Trotz der Aufhebung des Urteils sitzt Harvey derzeit weiterhin im Gefängnis, da er auch in einem anderen Prozess schuldig gesprochen worden war: Von einem Gericht in Los Angeles wurde er 2023 wegen seiner sexuellen Vergehen zu 16 Jahren Haft verurteilt. Dennoch muss er am kommenden Mittwoch in New York vor Gericht erscheinen, um in dem derzeit diskutierten Fall erneut auszusagen.

Harvey Weinstein, Filmproduzent
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Harvey Weinstein, Filmproduzent
Harvey Weinstein im Februar 2020
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Harvey Weinstein im Februar 2020