UK-Staatsanwaltschaft stellt Harvey Weinsteins Verfahren ein
Harvey Weinstein (72) musste sich wegen eines mutmaßlichen Übergriffs gegen eine heute 50-jährige Frau, der im Jahr 1996 stattgefunden haben soll, in Großbritannien vor Gericht verantworten. Die britische Staatsanwaltschaft, der Crown Prosecution Service (CPS), hat das Verfahren gegen den früheren Filmproduzenten laut den Berichten von Deadline nun jedoch eingestellt. Frank Ferguson, ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft, erklärte: "Nach einer Überprüfung der Beweise in diesem Fall hat die CPS entschieden, die strafrechtlichen Verfahren gegen Harvey Weinstein einzustellen." Laut Frank habe die Staatsanwaltschaft die Pflicht, alle Fälle kontinuierlich zu überprüfen und kam zu dem Entschluss, dass keine realistische Aussicht auf eine Verurteilung bestehe.
Diese Entscheidung habe die Staatsanwaltschaft laut eigener Angabe allen Beteiligten erklärt. Trotz des Beschlusses betonte ein Mitarbeiter: "Wir ermutigen alle potenziellen Opfer sexueller Übergriffe, sich bei der Polizei zu melden, und wir werden in allen Fällen, in denen unsere rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, Strafverfolgung betreiben." Harvey bleibt trotz der Einstellung des Prozesses in New York in Haft. Dort wartet der US-Amerikaner auf die Wiederaufnahme eines Verfahrens wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung.
Der 72-Jährige galt lange Zeit als eine der einflussreichsten Personen in Hollywood. Im Jahr 2017 wurde er zum ersten Mal öffentlich der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Die Vorwürfe gegen Harvey lösten die weltweite #MeToo-Bewegung aus. 2020 wurde Harvey schließlich in New York zu einer Gefängnisstrafe von 23 Jahren verurteilt – vor wenigen Wochen wurde das Urteil jedoch aufgrund eines Verfahrensfehlers aufgehoben. Der Prozess soll im November 2024 neu aufgerollt werden.