Eltern-Mord: Kommen die Menendez-Brüder bald auf freien Fuß?
Durch die erneute Aufmerksamkeit für ihren Fall, neue Beweise und eine bevorstehende Anhörung sind Lyle und Erik (53) Menendez in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt – Jahre, nachdem sie im Alter von 21 und 18 Jahren ihre Eltern Kitty und Jose Menendez ermordet haben. Seit 1989 verbüßen die beiden lebenslange Haftstrafen ohne Aussicht auf Bewährung und sind laut Hollywood Life derzeit in der Richard J. Donovan Correctional Facility in San Diego, Kalifornien, inhaftiert. Besonders durch die Netflix-Serie "Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story" von Regisseur Ryan Murphy (58) hat eine neue Generation von True-Crime-Fans Interesse an den berüchtigten Brüdern gefunden. Ob die inzwischen 56- und 53-Jährigen auf eine neue Wendung in ihrem Fall hoffen dürfen?
Laut Variety ist der 29. November 2024 als Termin für eine vorläufige Anhörung angesetzt. Der Grund: Neu aufgetauchte Beweise deuten darauf hin, dass der Vater der Brüder, Jose Menendez, seine Söhne sexuell missbraucht haben soll. Los Angeles' Bezirksstaatsanwalt George Gascón sagte dazu: "Wir haben eine Fotokopie eines Briefes erhalten, den angeblich einer der Brüder an ein Familienmitglied geschickt hat und in dem er darüber spricht, Opfer von Missbrauch geworden zu sein." Zudem habe die Verteidigung Hinweise vorgelegt, wonach ein ehemaliges Mitglied der Boyband "Menudo" den ermordeten Familienvater Jose ebenfalls des Missbrauchs beschuldigt. Ob es letztlich zu einem neuen Prozess kommen wird, ist jedoch noch ungewiss.
Die neuen Beweise werfen ein Licht auf die Missbrauchsvorwürfe, die schon während des ursprünglichen Prozesses im Mittelpunkt standen. Damals behaupteten Lyle und Erik, sie seien schon jahrelang von ihren Eltern misshandelt worden. Ihre Anwältin Leslie Abramson argumentierte damals deswegen, die Brüder hätten aus Selbstverteidigung gehandelt. Sie erklärte 1996 gegenüber der Washington Post: "Das sind keine Mörder. Das sind verstörte Kinder in einem sehr schwierigen und grotesken häuslichen Umfeld, die irgendwann zusammenbrachen". Damals glaubten allerdings viele, das wahre Motiv sei das beträchtliche Erbe ihrer Eltern gewesen.