Jens Lehmann: Sind schwule Mitspieler unangenehm?
Jens Lehmann (44) ist bekanntlich ein Mann der klaren Worte. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und eckte in der Vergangenheit schön des Öfteren an. Mit seiner Meinung, die er zum Thema Homosexualität im Fußball kundtat, sorgt er nun einmal mehr für Gesprächsstoff.
In der Fußballdebatte von Sky wurde das Outing von Thomas Hitzlsperger (31) zum Thema gemacht. Wenn der Torwart bereits zu gemeinsamen Zeiten des aktiven Sports gewusst hätte, dass sein Kollege schwul ist, hätte er sich zum Beispiel beim Duschen oder in Zweikämpfen "komisch" gefühlt, meinte er. "Wenn ich in einer Mannschaft gespielt hätte, in der mir permanent zwei hübsche Frauen in der Dusche über den Weg laufen, wüsste ich nicht, was ich denken soll", zog der WM-Held den Vergleich zu einem schwulen Mitspieler.
Hitzlsperger sei übrigens jemand, der "von seiner Spielweise überhaupt nicht den Anlass gegeben hätte, dass man hätte denken können, da ist irgendetwas". Denn im Gegensatz zu den meisten männlichen Homosexuellen wirke er nicht "weich".
Generell rät der 44-Jährige Fußballern vom Schwulen-Bekenntnis ab. "Was ich mit Sicherheit gewusst hätte, ist, dass es einige gegeben hätte, sei es Konkurrenten oder andere in der Kabine, die permanent Witze darüber gemacht hätten. Es ist nicht so, dass da 25 hoch Intellektuelle rumlaufen, die darüber diskutieren, ob jemand schwul ist oder nicht. Fußball ist eine Männersache, da muss man nicht so viel nachdenken. Warum sollte ich hingehen und sagen, dass ich homosexuell bin und mich bei jedem Auswärtsspiel einem Verhöhnen aussetzen? Es ist leichter für diejenigen, nichts zu sagen."
Deutliche und umstrittene Worte, die Lehmann da findet. Was sagt ihr zu seinen Aussagen? Nehmt an unserem Voting teil!