Jérôme Boateng: Kein Kontakt zu Kevin Prince!
Es klingt paradox, aber es bringt die Tatsachen auf den Punkt: Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft ihr letztes Vorrundenspiel bei der WM 2014 in Brasilien gegen die USA bestreitet, macht ein Unentschieden beide Mannschaften zum Sieger. Wie das möglich ist? Sofern die Partie mit einem Remis endet, können die anderen Gruppengegner Portugal und Ghana spielen, wie sie wollen, denn ins Achtelfinale ziehen dann sicher Deutschland und die USA ein. Die Verlockung ist also groß, sich einfach mit den Boys von Jürgen Klinsmann abzusprechen, um die gemeinsame Win-Win-Situation zu schaffen. DFB-Kicker Jérôme Boateng (25) betont aber, dass die Fans auf keinen Fall Angst vor dieser Art der Wettbewerbsverzerrung haben müssen.
Schon allein aus dem Grund, dass die DFB-Jungs den Siegeswillen vollkommen verinnerlicht haben und die Vorrunde als Gruppenerster abschließen wollen, hält er einen geheimen Pakt mit den USA für ausgeschlossen. "Das ist doch Unsinn. Ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nicht, wie wir spielen müssen, damit wer wie weiterkommt. Auf Remis zu spielen, ist sowieso nicht unser Ding. Wir wollen das Spiel natürlich gewinnen. So wie jedes Spiel", beteuert er im Interview mit Spiegel Online. Deshalb habe er auch keinesfalls im Sinn, mit einem bestimmten Spielergebnis Schützenhilfe für die ghanaische Mannschaft seines Bruders Kevin Prince Boateng zu leisten. Seit ihrem familiären Duell beim letzten Vorrundenspiel haben die beiden noch nicht einmal miteinander gesprochen: "Jeder hat hier genug mit sich zu tun. Wir hatten auch nach dem Spiel noch keinen Kontakt, das bringt eine WM so mit sich." Es bleibt also weiter spannend in Deutschlands Gruppe G.
Wer sich noch einmal an das Bruder-Duell zwischen Jérôme und Kevin Prince Boateng zurückerinnern möchte, kann sich ganz einfach diese "Coffee Break"-Folge ansehen:
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