Weinstein-Prozess: Staatsanwältin trägt Schlussplädoyer vor
Die Gerichtsverhandlung um Harvey Weinstein (67) neigt sich dem Ende zu. Seit dem sechsten Januar wird dem ehemaligen Filmproduzenten in New York der Prozess gemacht. Er muss sich in mehr als 80 Missbrauchs- und Vergewaltigungsfällen verantworten. Die Vorwürfe häuften sich noch während des Verfahrens, da immer mehr Klägerinnen dem Filmmogul vorgeworfen hatten, sich an ihnen vergangen zu haben. Jetzt soll der Fall bald abgeschlossen sein: Die Staatsanwaltschaft trug ihr endgültiges Plädoyer vor.
Vor dem Obersten Gericht in New York hatte die Staatsanwältin Joan Illuzzi, laut Spiegel, dem ehemaligen Regisseur enormen Machtmissbrauch vorgeworfen. Er habe es absichtlich auf die bis dahin unbekannten Frauen abgesehen, die in der Filmbranche aufsteigen wollten. Sie behauptete, Weinstein hätte einen "Mangel an menschlichem Einfühlungsvermögen" gegenüber seinen mutmaßlichen Opfern. "Der Angeklagte war der Herr des Universums, und die Zeugen nur Ameisen, auf die er ohne Konsequenz treten konnte."
Der Angeklagte habe die "Würde und auch das Leben" der Zeuginnen mit Füßen getreten. Viele der Frauen haben ihre Anschuldigungen erst Jahre nach den vermutlichen Übergriffen erhoben, da sie dachten, sie seien die Einzigen gewesen, meinte Joan: "Und er ist ein Riese. Das ist das Muster eines Raubtiers." Das Urteil in diesem Prozess soll am kommenden Dienstag fallen.