Wegen der Opfer: Keine Medien beim Harvey-Weinstein-Prozess?
Im Vergewaltigungsprozess gegen Harvey Weinstein (67) sind sich Anklage und Verteidigung plötzlich einig. Der Filmproduzent gehörte einst zu den mächtigsten Männern in Hollywood. Im Oktober 2017 berichteten investigative Journalisten über Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Studioboss. In der Folge meldeten sich über 80 Frauen, die ihm sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung vorwarfen. Er wurde im Mai 2018 verhaftet und angeklagt. Nun aber könnte der so öffentlich begonnene Prozess unter Ausschluss der Medien stattfinden.
Sowohl Anklage als auch Verteidigung plädieren dafür, den Prozessauftakt am 26. April 2019 in New York ohne Presse und Publikum stattfinden zu lassen. Das berichteten US-Medien unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Associated Press. Die Staatsanwaltschaft wolle damit die Privatsphäre der mutmaßlichen Opfer schützen. Zudem solle das Recht des Angeklagten auf ein faires Verfahren gewahrt bleiben.
Dasselbe Argument bringt auch die Verteidigung vor. So könne die Berichterstattung aus dem Gerichtssaal spätere Geschworene beeinflussen. Die Medien haben bereits Widerstand gegen ihren Ausschluss angekündigt. Nun entscheidet ein Richter, ob die Presse direkt aus der Verhandlung berichten darf.