Kritik gerechtfertigt? Nun spricht die Super Nanny
Ist die Super Nanny gar nicht so super? Laut der Kommission für Jugendmedienschutz nicht. Denn die Sendung, in der Katja Saalfrank (39) gebeutelten Familien mit pädagogischem Rat und Feingefühl zur Seite steht, hatte Szenen im Fernsehen gezeigt, die der KJM so gar nicht gefielen. Dreimal wurde gezeigt, wie eine Mutter ihr Kind schlägt.
RTL hatte daraufhin einen Beanstandungsbescheid sowie einen Bußgeldbescheid bekommen und soll jetzt blechen. Doch RTL wehrte sich: „Da wir die Beanstandung der fraglichen Folge nicht nachvollziehen können und für unangemessen halten, haben wir gegen die Bescheide selbst Rechtsmittel eingelegt. Die Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) hat bei einer nachträglichen Prüfung der fraglichen Folge übrigens keinen Verstoß gegen die Menschenwürde feststellen können, zudem hat die Staatsanwaltschaft Köln an dieser Sendung nichts Strafbares feststellen können“, zitiert die Bild.
Doch nun spricht auch die Super Nanny Katja Saalfrank selbst und sie kann die Aufregung verstehen, doch findet sie das öffentliche Zurschaustellen solcher Misshandlungen notwendig, um den Kindern zu helfen: „Wenn wir jetzt darüber diskutieren, ob die Offenlegung einer Misshandlung von Kindern im Fernsehen nicht angemessen ist, dann verschließen wir die Augen und schauen weg, vergessen diese Kinder, die Hilfe brauchen, bagatellisieren und tabuisieren!“
Ihrer Meinung nach ist nicht das Ausstrahlen der Misshandlungen menschenunwürdig, sondern die häusliche Gewalt an sich, die viel öfter stattfindet, als bisher darüber gesprochen wird. Das zuständige Jugendamt vor Ort sei zum Zeitpunkt des Drehs ebenfalls über die Zustände informiert gewesen, hat „die Situation in dieser Familie nicht so dramatisch eingeschätzt, sodass erst nach der Ausstrahlung endlich Hilfe kam.“